Die „Hochzeit“ im Volkswagenwerk Wolfsburg. Der VW Käfer wird in den 1950er-Jahren zum Symbol des „Deutschen Wirtschaftswunders“.
Bild: Volkswagen Aktiengesellschaft

1953

Das Wirtschaftswunder 
der modernen
Industriegesellschaft

Das Wirtschafts-
wunder
der
modernen
Industriegesellschaft

Die „Hochzeit“ im Volkswagenwerk Wolfsburg. Der VW Käfer wird in den 1950er-Jahren zum Symbol des „Deutschen Wirtschaftswunders“.
Bild: Volkswagen Aktiengesellschaft

Aufbruchstimmung. Zum Ende der 1950-Jahre steht die Bundesrepublik ganz im Zeichen des Wirtschaftswunders. Politisch und wirtschaftlich geprägt von Bundeskanzler Konrad Adenauer, der massiv die Westintegration auf allen Ebenen verfolgt, und Wirtschaftsminister Ludwig Erhard, der mit Weitsicht auf die Etablierung der sozialen Marktwirtschaft setzt. Mit dem materiellen Wohlstand wird unter anderem der Blick auf die Entwicklung von sozialer Sicherung und einem sozialpolitischen Ausgleich geschärft. Und in Westeuropa erfährt der wirtschaftliche Aufschwung eine zusätzliche Förderung, die bereits 1951 mit der Montanunion beginnt – der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl. Doch ohne Kompromisse geht es nicht: Adenauer verhandelt mit dem Versitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Hans Böckler, dass in der Montanindustrie die paritätische Mitbestimmung der Arbeitnehmer per Gesetz übernommen wird. Eine Ausweitung auf andere Wirtschaftsbereiche lehnen Arbeitgeber und Bundesregierung allerdings strikt ab.

Die Gründung des bfw. Am 4. Dezember 1953 wird der Gesellschaftervertrag für das Berufsfortbildungswerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes unterzeichnet. Unter Paragraf 2 der Satzung ist verankert, dass Zweck und ausschließlicher Gegenstand dieser Gesellschaft die Berufsfortbildung durch Lehrgänge, Übungsgemeinschaften und andere berufsfortbildende Maßnahmen sei.

1956

Die Sozialpartnerschaft steht
auf einem soliden Fundament

Die Sozialpartner-
schaft
steht auf
einem soliden
Fundament

Im Zeichen der Arbeitszeitverkürzung. Der wirtschaftliche Aufschwung bringt volle Auftragsbücher mit sich und in vielen Branchen steigt die wöchentliche Arbeitszeit auf 48,6 Stunden an. So kommt es in der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre vermehrt zu Arbeitskämpfen: 1955 startete der DGB eine Kampagne zur Etablierung des Acht-Stunden-Tages bei einer fünftägigen Arbeitswoche. Allseits bekannt ist die 1956 von den Gewerkschaften gestartete Aktion „Samstags gehört Vati mir“, die eine Fünf-Tage-Woche mit 40 Stunden propagiert. Im Steinkohle-Bergbau wird die Fünf-Tage-Woche 1959 eingeführt, weitere Wirtschaftsbereiche ziehen nach und es eröffnen sich neue Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt: Viele Betriebe stellen durch die Arbeitszeitverkürzung Frauen in Teilzeit ein. Für die Weiterbildungsdienstleister entsteht dadurch ein zusätzliches Marktsegment für Qualifizierungsangebote.

Das Symbol der deutschen Teilung. Die Bundesrepublik kann sich innerhalb der sogenannten Gründerjahre als ein politisch souveräner und sozial stabiler Staat festigen, der sowohl in das westliche Bündnis als auch erfolgreich in die westliche Weltwirtschaft integriert ist. Die Kehrseite der Medaille spiegelt sich aber in der Vertiefung der deutschen Teilung wider: Der Ost-West-Konflikt gipfelt 1961 im Bau der Berliner Mauer. In der Nacht zum 13. August werden die Grenzen von der Volkspolizei zum sowjetischen Sektor abgeriegelt. Mitten in Berlin werden Straßen aufgerissen und mit Asphalt, Pflastersteinen und Stacheldraht Barrikaden errichtet.

1952
Gründung der
Bundesanstalt
für Arbeit

1953
Der DGB gründet eine
Gesellschaft für berufliche
Weiterbildung

1954
Der DGB Bundes-
kongress beschließt
Aktionsprogramm
zur 40-Std.-Woche

1955
Das bfw betritt Neuland
mit Sprachkursen in
England, die auch ein
Beitrag zur
Völkerverständigung
sein sollen

1956
Verkürzung der
Arbeitszeit auf
45 Stunden

1957
Das Gleich-
berechtigungsgesetz
wird erlassen

1961
Das Berufsbildungswerk
gründet die Bundesfach-
schule für maschinelle
Datenerfassung und
zählt im ersten Jahr
256 Schüler:innen

70 Jahre bfw – Unternehmen für Bildung

70 Jahre bfw – Unternehmen für Bildung
Impressum | Datenschutz | EU-Richtlinie
» Kontakt